Mo, 20. Aug. 2012
Aachener Nachrichten - Nord / / Seite 11
Das Traditionsfest für die Bevölkerung findet zum 40. Mal statt. Kreisvorsitzender Axel Wirtz lobt: „Einfach mal was Lebensnahes machen“.
Alsdorf. Die Indianer waren los. Ausgerechnet „Rothäute“ beim Wiesenfest der Alsdorfer CDU? Das war keine der Hitze geschuldete optische Täuschung, sondern Teil des Programms, das sich der Wiesenfestbeauftragte der Partei, Reiner Spiertz, hatte einfallen lassen. Die Cowboys und Indianer von den „Copper City Pioneers“ aus Stolberg sorgten für Westernstimmung auf dem Platz am Skaterpark gleich neben dem Alsdorfer Tierpark.
Mit dem Wiesenfest möchte die CDU eine Feier für die eigenen Mitglieder und alle anderen Bürger auf die Beine stellen. „Wir sind das unseren Mitgliedern schuldig, dafür auch ein bisschen Geld zu investieren“, sagt der Stadtverbandsvorsitzende Peter Steingass.
Zum Fest kamen auch Mitglieder der anderen Parteien – etwa Bürgermeister Alfred Sonders. „Jeder ist herzlich willkommen“, sagt Steingass. In den meisten Fällen – zumindest dann, wenn kein Wahlkampf war – sei das Wiesenfest unpolitisch gewesen. Lediglich dann, wenn der Ganz zur Wahlurne anstand, sprachen die Unionskandidaten auf dem Fest. Schließlich wolle man in erster Line ein Familienfest machen, sagt Steingass.
Das Wiesenfest fand am Wochenende zum 40. Mal statt. Einer, der von Beginn an dabei war, ist Willi Müller, Ehrenvorsitzender der Alsdorfer CDU. Anfang der 1970er Jahre traf sich die Frauenunion auf Schloss Ottenfeld zum Kaffee. Nach ein paar Gesprächen mit Josefine Vorhagen, die damals in der Frauenunion aktiv war, war für Müller klar, dass man ein Wiesenfest im Schloss feiern kann. 1972 stieg das erste Fest. Lange Zeit blieb man im Schloss Ottenfeld. Häufig kamen mehrere Tausend Besucher, erinnert sich Müller. „Das war immer ein Highlight für viele Leute. Der Park, der im Stil eines englischen Gartens angelegt ist, ist ja sonst nicht öffentlich zugänglich“, sagt Steingass.
Ganz so viele kamen am Wochenende nicht. Denn es sei nicht mehr so einfach die Leute zu mobilisieren. „Es wird immer schwieriger, viele Besucher anzulocken. Es gibt ja mittlerweile so viele Angebote“, sagt Steingass. Dazu war es vielen Leuten wohl schlicht zu heiß.
Trotzdem legten sich die Christdemokraten mächtig für ihre Gäste ins Zeug. Auch das hat Tradition beim Wiesenfest. „Wir haben immer alles selber gemacht. Das war viel Arbeit aber hat auch viel Spaß gemacht“, sagt Müller. Vom Aufbau über den Verkauf von Speisen und Getränken – alles machten die Kommunalpolitiker selbst. Und auch heute hat das Fest noch eine breite Unterstützerbasis in der Partei. Frauenunion, Junge Union, Seniorenunion, CDA und die Ortsverbände waren dabei und halfen mit.
Gekommen waren auch die Landtagsabgeordneten Axel Wirtz und Hendrik Schmitz. Wirtz, Kreisvorsitzender der CDU, freute sich, dass „alle zusammen anpacken“, um ein „bodenständiges Fest“ auf die Beine zu stellen. „Es ist schön, dass die Tradition aufrechterhalten wird, denn es gibt viele Leute, die sich auf das Wiesenfest freuen“, sagte Wirtz. Schließlich sollte man als Lokalpolitiker nicht bloß hinter der verschlossenen Tür des Fraktionszimmers sitzen. „Es ist wichtig für eine Partei, dass sie nicht nur Programme schreibt und Ratsarbeit macht“, sagte Wirtz. Man solle auch mal zusammen feiern und „einfach mal was Lebensnahes machen“.
Viele Jahre der Partei die Treue gehalten
Die Alsdorfer CDU ehrte auf dem Wiesenfest zahlreiche Mitglieder für langjährige Parteizugehörigkeit. Seit 60 Jahren dabei ist Matthias Horres. Seit 50 Jahren in der Partei sind Wilhelm Plum und Peter Richterich.
Seit 40 Jahren in der CDU sind: Hedwig Flett, Hubert Habetz, Albert Hermanns, Elisabeth Jorias, Othmar Linhart, Lothar Nossek, Günter Peisen, Ferdi Baumanns, Robert Bierling, Pfarrer Heribert Brendt, Peter Brendt, Marie-Noel Förster, Franz Josef Kappertz, Willi-Bert Lausberg, Gerd Rybacki, Erika Schafsteller, Maria Magdalene Schleiden, Josef Schwinges, Robert Taufenbach, Heinz Timmermanns, Josefine Vorhagen und Michael Wintgens.
Seit 25 Jahren dabei sind: Franz-Ludwig Plum, Wolfgang Krug, Franz-Josef Maqua, Reiner Spiertz, Karin Brandt, Änne Jendges und Paul Palmen.